zum Thema Hypnosetherapie
Heinke Knabe Heilpraktikerin in 50677 Köln für weitere Infos > zum Profil |
Sehr geehrte Frau Knabe, Sie führen eine Naturheilpraxis in Köln. Bitte stellen Sie Ihr Tätigkeitsfeld kurz unseren Lesern vor. Vorrangig unterstütze ich meine Patienten – und bisweilen auch mich - mit den Mitteln der Hypnosetherapie, des Ayurveda, der Akupunktur und der Horvi-Enzym-Therapie dabei, wieder ins Lot zu kommen. So unterschiedlich die Therapiemethoden, so unterschiedlich sind auch die behandelbaren Beschwerden, von Schlafstörungen über Bluthochdruck bis Arthrose. Was hat Sie dazu bewegt Ihren heutigen Beruf zu ergreifen? Mit und am Menschen zu arbeiten war schon immer das, was mich am meisten erfüllt hat. In meinem Ursprungsberuf als Erzieherin bin ich allerdings bald an meine Grenzen gestoßen – letztlich geht es dabei in unserem System leider vorrangig um die Verwaltung von Aufsicht, für Pädagogik bleibt da wenig Raum. Im Laufe der Jahre durfte ich an mir selbst die Erfahrung machen, wie sehr mir der ganzheitliche Weg der Naturheilkunde bei der Lösung diverser Probleme – ob körperlicher oder emotionaler Art – nachhaltig geholfen hat. Darum stand für mich außer Frage, welcher Beruf folgen sollte. Der Mensch mit all seinen Facetten ist ein so hoch- komplexes Wunderwerk, dass es immer spannend bleiben wird, den individuellen Weg Richtung Heilung zu finden. Wie würden Sie Ihre Arbeitsphilosophie beschreiben? Mit welchem Problem ein Patient auch kommen mag: Es wird immer darum gehen, es nachhaltig zu lösen. Und das funktioniert nur auf einem gemeinsamen Weg, denn jeder Patient trägt eine Menge von Ressourcen für den Großteil einer erfolgreichen Therapie in sich selbst! Sie sagen „Nicht jede Erkrankung oder jedes Leiden kann mit Hilfe der Schulmedizin durch die Einnahme von klassischen Medikamenten nachhaltig gelöst werden“. Können Sie uns das genauer erläutern? Die Betonung liegt auch hier auf „nachhaltig gelöst“. Im schlimmsten Fall ist es doch so: Sie gehen mit Kopfschmerzen zum Arzt. Es folgt eine 10-minütige Anamnese, Ihnen werden Kopfschmerztabletten verschrieben und falls Ihre Beschwerden nicht besser werden, sollen Sie wiederkommen. Im besseren Fall folgt der Anamnese eine kurze Untersuchung: Verdachtsdiagnose z.B. Spannungskopfschmerzen. Ihnen wird Physiotherapie und mehr Bewegung verordnet. Und: Falls die Diagnose stimmt, wird Ihnen das auch helfen. Aber wie lange? Kopfschmerzen sind ein Symptom, unter anderem von Nackenverspannungen. Und Nackenverspannungen? Sie sind auch nur ein Symptom – also eine Folge von etwas anderem. Nun können Sie selbstverständlich Ihr restliches Leben damit verbringen, die Symptome zu bekämpfen. Nachhaltig verschwinden werden Ihre Beschwerden aber erst dann, wenn der Ursprung behandelt wird. Die Suche danach könnte in diesem Fall genauso in falschem Schlafverhalten, einer Stoffwechselstörung, einem unverarbeiteten Trauma u.v.a. mehr münden. Das macht klar, dass es u.U. einige Zeit braucht, den Ursprung zu entschlüsseln. Fakt ist aber: Nur die Arbeit an der Wurzel macht eine Therapie nachhaltig erfolgreich! Einen wesentlichen Schwerpunkt Ihrer Arbeit bildet die Hypnosetherapie. Können Sie uns diese Therapiemethode genauer vorstellen? Vorab: Hypnosetherapie hat nichts mit den Show-Hypnosen zu tun, die Sie vielleicht einmal gesehen haben! Die sog. Hypnotische Trance ist ein Zustand veränderter Gehirnaktivität, der weder dem Wach- noch dem Schlafzustand gleichzusetzen ist. Sie ist ein völlig natürlicher Zustand, dem wir täglich z.B. als Minitrancen begegnen können – sei es kurz vor dem Einschlafen, bei monotoner Arbeit oder während einer Autofahrt. Da sich unsere Trance-Zustände in ihrer Art und in ihrer Tiefe unterscheiden, gibt es nicht die eine Trance. Therapeutischen Wert haben für mich nur die weniger tiefen Trancen, die der Patient auch mit seinem Bewusstsein erlebt. D.h., er weiß nach der Hypnose ganz genau, was er im Trancezustand erlebt, gehört, gefühlt hat. Denn nur so können wir auch im Nachgang damit arbeiten. Wo sehen Sie die besonderen Stärken der Hypnosetherapie? Welche Beschwerden, Probleme oder Anliegen können hiermit besonders gut angegangen werden? In der Hypnosetherapie bedienen wir uns der Tatsache, dass wir im Trance-Zustand leichter auf unser Unbewusstes Zugriff haben. Unser Unterbewusstsein speichert absolut ALLES, was wir erleben. Nur an einen Bruchteil dieser Bilder können wir uns bewusst erinnern. Und dennoch werden unser Verhalten und unsere Art, das Leben und uns selbst zu sehen, vorrangig von unserem Unterbewusstsein geprägt. In Trance können entscheidende Gedächtnisbilder wieder aktiviert werden, um sie zu wandeln und ihnen eine neue konfliktfreie Bedeutung zu geben. Oder wir verankern neue Bilder. Hypnosetherapie ist bei allen Beschwerden oder Problemen besonders hilfreich, die Ihren Ursprung im Unterbewusstsein haben: | Stress, Ängste, ungewollte Verhaltensmuster, Schlafstörungen, Erschöpfung, fehlende Motivation, Beziehungsprobleme, geringes Selbstbewusstsein, Blockaden, Verspannungen, emotionale Traumata u.ä.m. Können Sie uns vielleicht an einem Beispielfall verdeutlichen wie sich Hypnosetherapie auswirken kann? Ein sehr schönes Beispiel: Eine 28-jährige Patientin mit chronischer Halsentzündung, die immer wieder in Antibiotikaeinnahme endete. Jetzt werden Sie denken: „Halsentzündung und Hypnosetherapie?!“ Und Sie haben zum Teil Recht. Tatsächlich habe ich die junge Frau zunächst mit einer Darmsanierung und Ohrakupunktur behandelt sowie Ihr einige Tipps für den Alltag mitgegeben, um Ihr Immunsystem zu stärken. Das war zunächst auch von Erfolg gekrönt: 18 Monate nur eine übliche Erkältung, aber keine Antibiotikaindikation. (Ich muss an dieser Stelle meine Patientin ausdrücklich loben, denn Sie hat wirklich jeden Tipp angenommen und umgesetzt!) Doch dann ging es wieder los. Eine erneute Akupunktur- serie half zwar, doch der Effekt war nicht so durchdringend wie beim ersten Mal. Ich musste umdenken. Eine neue sehr persönliche Anamnese schürte meinen Verdacht, dass die junge Frau unbewusst absolut davon überzeugt war, ihr Immunsystem könne unmöglich erfolgreich arbeiten. Sie war das jüngste von drei Kindern und die Familienanamnese ergab Erkrankungen von Diabetes bis Brust- und Lymphknotenkrebs im engsten Kreis. Sie wuchs mit dem Erleben auf, dass niemand wirklich gesund sein kann und selbstverständlich mit der ständigen hochgradigen Besorgnis ihrer Eltern. Ihr Immunsystem hatte gelernt: Ich kann nicht! Nach einigen Hypnosesitzungen begann ihr Immunsystem umzulernen. Abgesehen davon, dass meine Patientin inzwischen Jahre keine Antibiotika mehr gesehen hat, fühlt sie sich auch viel entspannter und energiegeladener, weil sie ihr Leben ohne das permanent gefühlte Damoklesschwert einer drohenden Erkrankung viel mehr genießen kann. So kann’s gehen. J Naturheilkundlich finden in Ihrer Praxis zudem Ayurveda, Akupunktur, Enzymtherapie und Massagen Anwendung. Mit welchen Beschwerden kann ich mich hier an Sie wenden? Der Ayurveda befasst sich vorrangig mit Gesundheitsprävention, also: welcher Typ Mensch braucht was, um in harmonischem Gleichgewicht zu bleiben. Die nährenden und tiefenentspannenden Massagen sind nur ein Tool des Ayurveda. Akupunktur eignet sich besonders zur Schmerztherapie, Allergiebehandlung, bei Beschwerden des Bewegungsapparates und zur Unterstützung bei der Raucherentwöhnung. Die Horvi-Enzym-Therapie ist bei einer Vielzahl chronischer Erkrankungen angezeigt, die mit Hormonproblemen (z.B. Diabetes mellitus) und/oder Entzündungen (z.B. Colitis ulcerosa) einhergehen. Ebenso findet sie Anwendung in der Krebstherapie und bei diversen Autoimmunerkrankungen. Wie gestaltet sich eine Erst-Beratung/Behandlung, wenn ich zu Ihnen komme? Was erwartet mich? Das hängt vom Anliegen des Patienten ab. Eine entspannende Massage braucht keinen Vorlauf. Da die meisten Probleme aber komplexer sind, lege ich auf eine sehr ausführliche Anamnese Wert. D.h. solch ein Erstgespräch in entspanntem Rahmen benötigt 60 bis 80 Minuten Zeit. Da ein vertrauensvolles Verhältnis für eine erfolgreiche Therapie unumgänglich ist, bitte ich die Patientin/den Patienten zu entscheiden, ob sie/er sich eine weitere Zusammenarbeit wünscht. Falls ja, treffen wir gemeinsam eine Zielvereinbarung für die Therapie. Was ist Ihnen wichtig im Umgang mit Ihren Patienten? Das wichtigste ist eine vertrauensvolle Basis, da ohne sie nicht die gegenseitige Offenheit möglich ist, die eine erfolgreiche Therapie braucht. Außerdem ist es mir ein großes Anliegen meinem Gegenüber das Was, Wie und Warum der Therapie nachvollziehbar zu erklären. Das führt schlicht zu mehr Verständnis für das, was in Körper und Geist passiert und wirkt sich damit positiv auf den Umgang mit sich selbst aus. Was lieben Sie besonders an Ihrer Arbeit? Nur ein Beispiel: Ich sehe in das Gesicht des Patienten vor einer Ayurveda-Massage und ich sehe in das Gesicht des Patienten nach einer Ayurveda-Massage. Ich denke, Sie wissen was ich meine. Das ist unbezahlbar. Ihr Lebensmotto in einem Satz? Ich bin ein großer Fan von Albert Einstein und Jesus – daraus ergibt sich der „Rest“. Was macht Ihrer Meinung nach einen guten Therapeuten aus? Know-how vorausgesetzt eine entspannte Persönlichkeit mit Leidenschaft für den Beruf, viel Empathie und Liebe für das Gegenüber, einen offenen Geist, kriminalistisches Geschick und Terriermentalität für die Ursachenforschung und nicht zuletzt eine klare Sicht auf die eigenen therapeutischen Grenzen. Wir bedanken uns ganz herzlich für das Interview! |